Welche Diagnostik ist sinnvoll bei Scheuermann-Kyphose

Klinische Untersuchung

Hier ist v.a. eine Untersuchung der Wirbelsäule, der Iliosakralgelenke, der Hüftgelenke und der Nerven wichtig. Es ist zu analysieren, ob neurologische Ausfälle vorliegen und im Falle von Schmerzen, wo genau diese lokalisiert sind. Klinisch zeigt sich in der Regel ein deutlicher Rundrücken, der im sog. Vorneige-Test (bei Vornüberneigen des Rumpfes) besonders deutlich hervortritt.

Röntgen

Das Ausmaß der Wirbelsäulendeformität wird auf im Stand angefertigten Röntgenaufnahmen der gesamten Wirbelsäule ausgemessen. Hier kann zudem beurteilt werden, ob begleitend zur Deformität im seitlichen (sagittalen) Profil auch eine Skoliose vorliegt. Zeigt die Bildgebung eine keilförmige Verformung von mindestens 3 benachbarten Wirbelkörpern von je mindestens 5°, so kann man von einem Morbus Scheuermann sprechen. Zur Beurteilung der Flexibilität ist zudem eine sog. Hypomochlion-Röntgenaufnahme („Biege-Aufnahme“) sinnvoll.

MRT (Magnet-Resonanz-Tomographie, Kernspintomographie)

Auch im MRT sind entsprechende Veränderungen der Bandscheiben und Wirbel gut darstellbar. Die statische Beurteilung der Wirbelsäule, d.h. das Ausmaß der Deformität, soll allerdings im Stand-Röntgen beurteilt werden, da die Winkel im Stand sich erheblich von denen im Liegen unterscheiden.

CT (Computertomographie)

Eine Computertomographie ist nur dann sinnvoll, wenn es um die Beurteilung des Verknöcherungsgrades benachbarter Wirbel geht, d.h. wenn die sog. Flexibilität der Wirbelsäule vor einer Operation bestimmt werden soll.

Rasterstereographie

Diese Untersuchungstechnik ermöglicht es, ohne Einsatz von Röntgenstrahlen den Rücken eines Patienten mittels Licht zu vermessen und zu analysieren. V.a. für Verlaufsbeurteilungen eignet sich dies Verfahren gut. Die Rasterstereographie ist nicht so genau wie das Röntgen, ermöglicht aber im Verlauf beim Vergleich mit Voruntersuchungen durchaus die Aussage, ob eine Kyphose relevant schlechter geworden ist oder nicht. Die Rasterstereographie ersetzt Röntgenbilder nicht vollkommen, kann aber eine sehr sinnvolle Ergänzung darstellen. Da Kinder und Jugendliche mit Deformitäten über viele Jahre hinweg regelmäßig, häufig halbjährlich, kontrolliert werden, ist ein üblicher Algorithmus der, daß 1x/Jahr eine Röntgenuntersuchung durchgeführt wird und 1x/Jahr eine Rasterstereographie, jeweils im 6 Monate versetzt. So kann die Rasterstereographie zu einer deutlichen Reduktion der Röntgenuntersuchungen beitragen.