Meine Skoliose und ich

Hanna

Hanna

Hallo,

ich bin Hanna und komme aus Gladbeck. Dass irgendetwas mit meinem Rücken nicht stimmt, hat im Grunde meine Mutter festgestellt. Sie ist Sportlehrerin und kennt sich daher schon durch ihren Beruf ganz gut mit Köperhaltungen aus. Damals war ich gerade einmal 4,5 Jahre alt. Wir waren zunächst bei unserem Kinderarzt gewesen, der aber so recht nichts feststellen konnte. Daraufhin sind wir zu einem Orthopäden gegangen, der bei mir im Röntgenbild tatsächlich eine Skoliose (Cobb-Winkel 20°) feststellte. Ein Jahr später waren es dann sogar schon 42°! Meine Mutter meinte, dass wir ergänzend zur täglichen Krankengymnastik jetzt mal doch etwas dagegen tun müssten. Gelandet sind wir dann am UK Münster bei Prof. Schulte, der damals noch dort gearbeitet hat. Seine Diagnose lautete: „Idiopathische juvenile rechtskonvexe Thorakalskoliose von 44° nach Cobb“. Zur Therapie bekam ich von der Orthopädietechnikerin des Krankenhauses ein Korsett. Dank der hervorragenden Betreuung durch die "Super-Truppe" von Protec war das Korsett pünktlich zur Ersteinschulung fertig. Die erste Nacht mit dem Korsett war der Horror und ich wollte das Teil nur wieder loswerden. Dann habe ich mich aber doch so nach und nach daran gewöhnt, so dass das Korsett zu meinem ständigen Begleiter und später fast schon zu einem Teil von mir wurde. In den ersten Jahren trug ich es 23 Stunden am Tag, so dass es sich fast schon ungewohnt und instabil anfühlte, wenn ich es nicht anhatte. Im Urlaub gab es immer die Regel, dass ich es tagsüber auslassen durfte. Jetzt, mit 15 Jahren, trage ich das Korsett in der Schule und nachts. Meine Haltung hat sich inzwischen deutlich verbessert. Zweimal im Jahr bin ich bei Prof. Schulte in Bochum, einmal zum Röntgen und einmal zum Rastern. Aktuell habe ich 12°. Inzwischen trage ich mein achtes Korsett. Auch hierfür bin ich zweimal im Jahr in der Orthopädietechnik. Natürlich hoffe ich, dass sich meine Wirbelsäule bald einmal so stabilisiert hat, dass ich gar kein Korsett mehr benötige. Einschränkungen im Alltag gibt es aber auch so kaum. In meiner Freizeit spiele ich Volleyball und habe fünfmal die Woche Training (incl. Krafttraining). Und auch sonst führe ich ein relativ normales Leben für eine 15-Jährige.

Prof. Schulte ist sehr zufrieden mit mir und meiner Behandlung und geht davon aus, dass ich langfristig keine großen Probleme haben werde. Er sagt, dass das Korsett dazu geführt hat, dass ich wahrscheinlich nie an der Skoliose operiert werden muss und ein normales Leben führen kann. Darüber freue ich mich natürlich sehr!

Tristan

Tristan

Hallo, ich bin Tristan,

ich bin 15 Jahre alt und komme aus Dorsten im südlichen Münsterland. Obwohl ich mich körperlich eigentlich immer recht fit gefühlt und viel Sport gemacht habe, wurde bei mir in der 4. Klasse bei einer Untersuchung in der Uniklinik Essen „zufällig“ eine beginnende Skoliose festgestellt (Cobb-Winkel 25°). Anfangs hielt man das für noch nicht so schlimm, so dass es zunächst genügte, meine Wirbelsäule immer mal wieder untersuchen zu lassen. Vor zwei Jahren meinte mein Kinderarzt in Oberhausen, dass da jetzt doch etwas gemacht werden sollte. Zunächst war ich dann im Coesfelder Christophorus Krankenhaus. Hier wurde meine Skoliose gründlich untersucht. Die dortige Ärztin hat empfohlen, die weitergehende Behandlung an einer entsprechend spezialisierten Klinik vornehmen zu lassen. So kam ich im Februar 2018 nach Bochum zur Orthopädie von Prof. Schulte. Dort wurde dann folgende Diagnose erstellt: Linkskonvexe Thorakalskoliose 47° mit rechtskonvexer tiefthorakaler Gegenkrümmung von 24°. Die Krümmung meiner Wirbelsäule hatte sich zwischenzeitig also fast verdoppelt! Jetzt wurde uns klar, dass ich wahrscheinlich um eine Operation nicht herumkommen würde, zumal ein Korsett in meinem speziellen Fall nichts gebracht hätte. Und das, obwohl ich bis dato nicht einmal Rückenschmerzen hatte! Natürlich hatte ich großen Respekt davor, was mich ab jetzt erwarten würde. Prof. Schulte hat mir und meinen Eltern aber alles genau erklärt, so dass das Vertrauen da war, hier in guten Händen zu sein. Damit ich in der Schule nicht so viel verpasse, wurde meine OP extra in die Herbstferien gelegt. Am 8. Oktober 2019 war es dann soweit. Meine Skoliose konnte durch die OP auf 15° reduziert werden. Bereits nach einer Woche konnte ich schon wieder nach Hause. Heute, ein gutes halbes Jahr nach der OP, fühle ich mich rundum fit. Ab jetzt komme ich nur noch regelmäßig zu Kontrolle nach Bochum. Ich bin froh, diesen Schritt gegangen zu sein und freue mich, dass alles so gut verlaufen ist.