Was macht man bei Kindern, die noch wachsen sollen?

Siehe auch „Die Wirbelsäule im Wachstum

Bei der „normalen“, klassischen Skoliose-OP des Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen und Erwachsenen wird der Bereich der Wirbelsäule, der mit Implantaten besetzt und korrigiert wird, fusioniert, d.h. die Wirbel in diesem Bereich wachsen zu einem längeren „Knochenstab“ zusammen. Im Volksmund spricht man von einer „Versteifung“. In diesem „versteiften“ Areal wächst die Wirbelsäule nicht mehr relevant. Bei Kindern, die noch nicht weit genug ausgewachsen sind bzgl. ihrer Wirbelsäule, d.h. z.B. Kinder, die jünger als zwölf Jahre alt sind, möchte man vermeiden, dass die Wirbelsäule nicht mehr wächst. Somit ist eine klassische OP nicht sinnvoll.

Wichtig ist, daß Kinder, auch wenn sie noch nicht ausgewachsen sind, aber dennoch bereits eine klare OP-Indikation zeigen, möglichst zeitnah operativ versorgt werden. Ziel ist die Vermeidung einer unnötigen schweren Zunahme der Skoliose mit der Folge eines größeren Risikos bei OP erst nach Wachstumsabschluß. Mit den zur Verfügung stehenden modernen Techniken kann das Wachstums sehr schön begleitet und gelenkt werden, bis dann später die endgültige OP durchgeführt wird.

Grundsätzlich gibt es mehrere Techniken, die bei solchen Kindern zum Einsatz kommen können, um zu ermöglichen, daß die Wirbelsäule noch wachsen kann. Man spricht von Wachstumslenkung.

Eine Möglichkeit besteht in der operativen Implantation von magnetisch kontrollierten Wachstumsstäben (Abbildung 1). Solche Stäbe beinhalten Motoren im Inneren der Stäbe, die von Außen mit einer Art Fernbedienung (Abbildung 2) angesteuert und Schritt für Schritt über Monate / Jahre verlängert werden können. Die Stäbe werden „oben“ und „unten“ an der Wirbelsäule fixiert (i.d.R. mit Schrauben / Haken / Bändern), auch eine Fixierung an Rippen oder dem Becken ist möglich.

Foto: Wachstumsstäben
Abbildung 1
Foto: Fernbedienung für die Wachstumsstäbe
Abbildung 2

Durch die OP, bei der die Stäbe eingebracht werden, erfolgt bereits eine beträchtliche Korrektur der Skoliose. Nach der Stäbe-einbringenden OP führen wir die Verlängerungen (Abbildung 3) i.d.R. alle 3 Monate in der Ambulanz durch, sie sind schmerzlos und erfordern keine Narkose oder Schmerztherapie. Wenn die Kinder dann nach einigen Jahren ausgewachsen sind, werden die Stäbe in einer zweiten OP ausgebaut und es werden normale Stäbe implantiert.

Eine weitere Technik der klassischen Wachtumslenkung ist das Einbringen von Implantaten inkl. Korrektur der Skoliose ohne Fusion. Dies bedeutet, daß ein sehr schonendes OP-Verfahren zum Einsatz kommt, bei dem der Knochen nicht zur Verknöcherung provoziert wird. In regelmäßigen Abständen (häufig alle 6-12 Monate) muß dann erneut operiert werden, um entsprechend des Wachstums der Wirbelsäule das Implantat nachzustellen und anzupassen.

Eine weitere Technik der klassischen Wachtumslenkung ist das Einbringen von Implantaten inkl. Korrektur der Skoliose ohne Fusion. Dies bedeutet, daß ein sehr schonendes OP-Verfahren zum Einsatz kommt, bei dem der Knochen nicht zur Verknöcherung provoziert wird. In regelmäßigen Abständen (häufig alle 6-12 Monate) muß dann erneut operiert werden, um entsprechend des Wachstums das Implantat nachzustellen und anzupassen.

Abbildung: Arzt führt die Verlängerungen durch
Abbildung 3

Die dargestellten Abbildungen sind mit freundlicher Genehmigung der NuVasive® Germany GmbH.

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